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Ciao Firenze, hallo Offenbach!

Sie sind zurück. Am Montag, den 22. August 2011 um 22:00 Uhr, sind sieben junge Offenbacher von ihrem Sprach- und Praktikumsaufenthalt im italienischen Florenz zurückgekehrt. Voller Freude und Stolz haben ihre Familien und Freunde Ferdi (18), Zeynep (19), Hakan (17), Natalia (23), Francesco (21), Karim (18) und Feriha (25) sowie ihre Betreuerinnen Francesca Palma und Olga Lucas Fernández am Frankfurter Flughafen empfangen. In den vergangenen vier Monaten haben die jungen ALGII-Empfänger im Rahmen des Projekts „Avancare“ Praktika in einigen namhaften Hotels von Florenz absolviert. Dort haben sie Erfahrungen im Arbeitsalltag von großen, international ausgerichteten Hotels gesammelt und ihre Sprachkenntnisse im Englischen und im Italienischen verbessert.

Damit haben sie nicht nur wertvolle Qualifikationen für einen beruflichen Start gewonnen, sondern auch wichtige persönliche Erfahrungen gemacht. Karim und Zeynep, zum Beispiel, haben in den Berufsbildern Koch und Hotelkauffrau ihre Wunschberufe gefunden. Bereits aus Italien haben sie sich für Ausbildungsplätze bei Hotels in Offenbach beworben und wurden direkt zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Natalia erzählt, dass sie während der Zeit in Florenz an Selbstvertrauen gewonnen hat: „Ich war als Polin in einem fremden Land mit einer fremden Sprache und habe es geschafft!“ Auch die anderen Teilnehmer sind glücklich und stolz, dabei gewesen zu sein und auch in den schwierigen Momenten durchgehalten zu haben. Hakan beschreibt diese Erfahrung mit den Worten: „Ich habe mehr Durchhaltevermögen gewonnen und gelernt, an mich zu glauben. Dadurch bin ich nun weniger auf die Unterstützung meiner Brüder angewiesen.

„Avancare“ ist das gemeinsame Projekt des bfw – dem Berufsbildungswerk des DGB – und des CGIL-Bildungswerk e.V. Ziel des Projekts ist es, jungen ALGII-Beziehern im Alter zwischen 18 und 25 durch ein Auslandspraktikum eine berufliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. „Indem sie außerhalb ihres gewohnten Umfelds leben und arbeiten, eröffnen sich für sie neue Perspektiven, und das Selbstvertrauen des Einzelnen wird gestärkt“, erklärt Franco Marincola, Geschäftsführer des CGIL-Bildungswerk e.V. Um den Teilnehmern diese Erfahrung zu ermöglichen, werden die Kosten für Reise, Unterkunft, Sprachkurse sowie für das tägliche Mittag- und Abendessen vom Projekt getragen. Zugleich beziehen die Teilnehmer auch während der Zeit im Ausland weiter Arbeitslosengeld.

Zu Beginn des Italienaufenthalts besuchten die Teilnehmer zunächst für einen Monat eine Sprachschule. Danach ging es ins Praktikum. Ferdi und Karim absolvierten dieses in der Küche, die Anderen im Servicebereich der Hotels. Feriha, die in diesem Wintersemester ein Sprachstudium beginnt, war in der Sprachschule als Praktikantin eingesetzt. Neben dem Praktikum mussten die Teilnehmer wöchentlich Berichte verfassen und sich für Ausbildungsstellen zu Hause bewerben. „Viel Raum für Persönliches blieb da nicht übrig“, erzählt Feriha. Doch nicht nur die geringe Freizeit war für die Jugendlichen ungewohnt, sondern auch das Zusammenleben mit den übrigen Teilnehmern auf engem Raum. Außerdem mussten sie im teuren Florenz lernen, mit dem verfügbaren Geld umzugehen: „Wir haben gelernt darauf zu achten, wo wir Dinge einkaufen, und die teuren Geschäfte zu meiden“, erklärt Zeynep.

Diese Hürden haben die Teilnehmer mit Bravour genommen. Sie alle haben das Projekt bis zum Ende durchgehalten und stehen nun, gewachsen an dieser Erfahrung, vor dem Einstieg in die Ausbildung. „Ich bin ordentlicher geworden“, sagt Hakan. Karim hingegen findet sich selbstständiger als vor seiner Zeit in Florenz. Für viele von ihnen hat sich die zusätzliche Qualifikation, die ihnen ihr Auslandsaufenthalt gibt, ausgezahlt. Francesco, zum Beispiel, hat direkt nach dem ersten Vorstellungsgespräch die Zusage für einen Ausbildungsplatz erhalten. Er beginnt Anfang September mit seiner Ausbildung als Verkäufer beim italienischen Lebensmittfachhandel Randazzo in Mühlheim. „Im Arbeitsleben werden internationale Erfahrungen immer wichtiger. Immigranten haben dafür gute Voraussetzungen. Mit Auslandspraktika erweitern junge Leute ihren Horizont, bekommen aus der Distanz aber auch einen neuen Blick auf die guten Chancen, die sie in Deutschland haben und entwickeln neuen Schub, diese auch entschlossen zu nutzen,“ kommentiert MainArbeit Geschäftsführer Matthias Schulze-Böing. Der Ausbildungsmarkt habe sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Das müsse für eine bessere Integration aller Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit genutzt werden.

„Avancare“ wird neben Offenbach auch in Gelsenkirchen realisiert. Während der bfw das Projekt in Gelsenkirchen umsetzt, ist das CGIL-Bildungswerk als Träger in Offenbach für „Avancare“ zuständig. Dieses akquirierte im vergangenen Februar in enger Zusammenarbeit mit der MainArbeit die Teilnehmer, leistete die zweimonatige Vorbereitung in Offenbach und begleitete die Teilnehmer nach Florenz. Weiterhin verantwortete es die Unterbringung der Teilnehmer in Sprachkursen und Betrieben. Für den besonderen Erfolg des Projekts waren dabei die guten Kontakte des italienisch-stämmigen CGIL-Bildungswerks zu der Sprachschule CLIDA und zu den Hotels in Florenz ebenso maßgebend wie die Betreuung der Teilnehmer durch die pädagogisch qualifizierte Mitarbeiterin des CGIL-Bildungswerks Francesca Palma. Sie begleitete die Teilnehmer über den gesamten Zeitraum und stand ihnen unterstützend bei Fragen, Behördengängen und Arztbesuchen zur Seite.

Finanziert wird „Avancare“ im Rahmen des europäischen Förderprogramms „IdA“. Die kurze und prägnante Abkürzung steht für: Integration durch Austausch – Erhöhung der Beschäftigung benachteiligter Jugendlicher und arbeitsloser junger Erwachsener durch die Förderung transnationaler Austausch- und Mobilitätsvorhaben.

 

 

Kontakt:

Olga Lucas Fernàndez
Projektkoordination

CGIL-Bildungswerk e.V.
Henschelstr. 11
60314 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 720972
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'
www.cgil-bildungswerk.de

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